Zustand des deutschen Waldes 2022

20.03.23Wald

Der Zustand des deutschen Waldes ist nach wie vor erschreckend und 35% aller Bäume weisen deutliche Schäden auf. Gemessen wird der Zustand in der Waldzustandserhebung, welche eine regelmäßige Untersuchung des Gesundheitszustands der Wälder in Deutschland ist. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022 wurden kürzlich veröffentlicht und zeigen, dass der Zustand des Waldes in Deutschland weiterhin besorgniserregend ist.

Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022

Ein besonderer Fokus der Erhebung lag auf den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald. Dabei wurde festgestellt, dass die anhaltende Trockenheit und Hitze zu einer verstärkten Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten führen. Insbesondere der Borkenkäfer und die Buchdrucker haben sich weiter ausgebreitet und verursachen massive Schäden in den Wäldern. Aber auch Pilzerkrankungen wie der Eschentriebsterben und die Rußrindenkrankheit breiten sich aus.

Eine weitere Ursache für den schlechten Zustand des Waldes ist die Luftverschmutzung. Insbesondere Stickstoffeinträge belasten die Bäume und schwächen sie, so dass sie anfälliger für Schädlinge und Krankheiten sind.

Positiv zu vermerken ist, dass der Anteil der geschädigten Bäume im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist. Dennoch ist der Waldzustand insgesamt besorgniserregend. Nur 21%  der untersuchten Bäume weisen einen guten Gesundheitszustand auf, während 35 % der Bäume als deutlich geschädigt eingestuft werden.

Dabei unterscheiden sich die Ergebnisse leicht nach Baumart.

  • Fichten: hier sieht es positiv aus und der Anteil der Bäume mit deutlichen Kronenschäden sank von 46% im Vorjahr auf 40% im Jahr 2022. Mit 40% ist der Anteil aber immer noch viel zu hoch.
  • Kiefern: Hier sieht es leider anders aus und der Anteil der geschädigten Bäume stieg von 25% auf 28% an. Und nur erschreckende 13% aller Bäume weisen keine Lücken in der Krone auf.
  • Buchen: Hier gab es keine Veränderung zum Vorjahr und es wurden bei 45% aller Bäume deutliche Schäden gemessen.
  • Eichen: 40 % aller Kronen weisen deutliche Schäden auf, was nur knapp unter dem Vorjahr liegt. 

Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022 machen deutlich, dass es dringend Maßnahmen zur Stärkung und Erhaltung des Waldes in Deutschland braucht. Hierzu zählen eine naturnahe Waldbewirtschaftung, die Förderung von Mischwäldern, die Reduktion von Luftverschmutzung und Stickstoffeinträgen sowie die Anpassung an den Klimawandel. Nur so kann der Wald in Deutschland langfristig erhalten und geschützt werden.

Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes des Deutschen Waldes

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die dazu beitragen können, den Zustand des Waldes in Deutschland zu verbessern und ihn für die Zukunft zu stärken:

Klimaschutz:

Um den Klimawandel zu begrenzen und seine Auswirkungen auf den Wald zu reduzieren, sind Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen erforderlich. Hierzu zählen zum Beispiel der Ausbau erneuerbarer Energien, eine Reduktion des Energieverbrauchs und die Förderung klimafreundlicher Mobilität.

Waldschutz:

Um den Wald vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen, sind Maßnahmen wie die gezielte Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten, die Förderung widerstandsfähiger Baumarten sowie eine naturnahe Waldbewirtschaftung notwendig.

Förderung von Mischwäldern:

Mischwälder sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten als Monokulturen. Daher sollten Mischwälder gefördert und der Anteil von Laubbäumen in den Wäldern erhöht werden.

Reduktion von Luftverschmutzung:

Um den Eintrag von Schadstoffen in den Wald zu reduzieren, sind Maßnahmen zur Reduktion von Luftverschmutzung notwendig. Hierzu zählen zum Beispiel die Förderung von emissionsarmen Verkehrsmitteln, die Verbesserung der Abgasreinigung bei Kraftfahrzeugen sowie die Reduktion von Industrieemissionen.

Anpassung an den Klimawandel:

Da der Klimawandel nicht mehr vollständig zu verhindern ist, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den Wald an die veränderten Bedingungen anzupassen. Hierzu zählen zum Beispiel die Anpflanzung von klimaresistenten Baumarten, die Förderung von Waldumbau und -umbewirtschaftung sowie die Entwicklung von Frühwarnsystemen für Schädlinge und Krankheiten.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen kann der Wald in Deutschland langfristig erhalten und geschützt werden.

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